Seit nun fast vier Jahren spiele ich regelmäßig am Flughafen Köln/Bonn für die wartenden und vorbeiziehenden Menschen, aber auch für die lauschenden Gäste der "Rendezvous Pianobar". Außerdem auch- und das ist für die Betroffenen und auch im Gesamtbild das weitaus intensivere Szenario- für die am Flughafen arbeitenden Menschen: Für die Kellner, die Köche der Piano Bar und der direkt angrenzenden "Ständigen Vertretung", für die in den umliegenden Läden arbeitenden Menschen, dem Marco Polo, dem Haribo Laden, Dem 24/7 REWE direkt gegenüber, für die Menschen in der Information, und für das Putzpersonal die immer wieder mit ihrem Karren vorbei gelaufen kommen, für die Leute vom Sicherheitsdienst und die aus der Verwaltung und schließlich für die Flaschensammler und obdachlose. Diese Menschen -und es fällt mir gerade auf dass es sehr viele sind- hören mich auf einer dermaßen regelmäßigen Basis, dass ich annehmen muss, dass sie mein Repertoire, alle Stücke die ich improvisiere und da erfunden habe,  meinen Stil, selbst meine Launen und Befindlichkeiten, meine guten und meine schlechten Tage, die Momente der Inspiration und die der größten quälenden Langeweile kennen.